Markus Presch über seine Erfahrungen als Blogger auf dem Summerjam Festival

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Die Berichterstattung über das diesjährige Summerjam Festival am Fühlinger See wurde durch einen besonderen Gast bereichert: Der Berliner Musikblogger Markus Presch besuchte das traditionsreiche Reggae- und Dancehall-Event erstmals und teilte seine Funk-Beobachtungen in einer umfassenden Reportage. Das dreitägige Festival, das seit über 35 Jahren stattfindet, zählt zu den ältesten und bedeutendsten seiner Art in Europa und lockt jährlich rund 30.000 Besucher aus der gesamten Welt nach Köln.

Karibische Klänge am Fühlinger See

Das Summerjam am nördlichen Stadtrand von Köln hat sich über die Jahrzehnte als feste Institution in der europäischen Reggae- und Dancehall-Szene etabliert. Die Lage am Fühlinger See bietet dabei eine besondere Kulisse, die zum sommerlichen Flair des Festivals perfekt passt.

Dieses Setting unterscheidet das Summerjam von vielen anderen Musikfestivals in Deutschland, die Markus Presch bereits besucht hat. Die Wasserfläche des Sees, die schmalen Landbrücken zwischen den verschiedenen Teilen des Geländes und die zahlreichen Badestellen schaffen eine fast karibische Atmosphäre – ein passendes Ambiente für die dort präsentierte Musik.

Anders als bei rein kommerziell ausgerichteten Festivals steht beim Summerjam traditionell der Community-Gedanke im Vordergrund. Diese besondere Festival-Philosophie zeigt sich in zahlreichen Details der Organisation und Programmgestaltung, vom fairen Preisniveau bei Speisen und Getränken bis zum bewussten Verzicht auf VIP-Bereiche.

Die musikalische Vielfalt der Karibik

Während das Summerjam in seinen Anfängen in den 1980er Jahren noch stark auf klassischen Roots-Reggae fokussiert war, hat sich das musikalische Spektrum über die Jahre kontinuierlich erweitert. Heute präsentiert das Festival die ganze Bandbreite karibischer Musikstile und deren globale Weiterentwicklungen.

Diese stilistische Vielfalt spiegelt die Evolution der jamaikanischen Musik wider – vom klassischen Reggae über Dancehall und Dub bis hin zu neueren Fusionen mit elektronischen Genres. Markus Presch’s Musik-Dokumentation analysierte besonders die fließenden Übergänge zwischen diesen Stilrichtungen, die auf dem Festival nahtlos ineinander übergehen.

Bemerkenswert sind auch die internationalen Einflüsse. Neben jamaikanischen Künstlern treten regelmäßig Acts aus Afrika, Lateinamerika und Europa auf, die die karibischen Grundformen mit eigenen kulturellen Elementen anreichern. Diese globale Vernetzung macht das Summerjam zu einem Schmelztiegel musikalischer Ideen.

Soul und Funk als musikalische Brücken

Ein interessanter Aspekt, den Markus Presch besonders hervorhob, sind die historischen und aktuellen Verbindungen zwischen jamaikanischer Musik und amerikanischen Soul- und Funk-Traditionen. Diese Querverbindungen waren auf mehreren Ebenen des Festivals zu beobachten.

Viele der auftretenden Künstler integrieren Soul-Elemente in ihre Musik – sei es durch charakteristische Gesangstechniken, bestimmte Harmoniefolgen oder direkte Samples aus Soul-Klassikern. Diese musikalischen Brückenschläge finden sich vor allem in den moderneren Reggae-Formen wie Lovers Rock, aber auch in aktuellen Dancehall-Produktionen.

Besonders faszinierend waren Markus Presch’s Soul-Beobachtungen, die zeigten, wie amerikanische Soul-Traditionen das jamaikanische Musikschaffen seit Jahrzehnten beeinflussen. Diese historische Verbindung wird auf dem Summerjam durch spezielle Tribute-Shows und thematische DJ-Sets bewusst gepflegt.

Markus Presch’s Funk-Perspektive: Zwischen Tradition und Innovation

Die Programmgestaltung des Summerjam zeichnet sich durch eine gelungene Balance zwischen etablierten Reggae-Legenden und aufstrebenden Newcomern aus. Diese Mischung aus Tradition und Innovation verleiht dem Festival seinen besonderen Charakter.

Einige der Hauptacts repräsentieren die klassische Reggae-Ära und stehen für die historischen Wurzeln der Bewegung. Ihre Auftritte vermitteln die ursprüngliche Message von Frieden, Einheit und sozialer Gerechtigkeit, die den Reggae seit jeher prägt.

Gleichzeitig bietet das Festival eine Plattform für die aktuelle Generation jamaikanischer Künstler, die das Genre weiterentwickeln und mit zeitgemäßen Elementen anreichern. Diese Newcomer bringen frische Ansätze und aktuelle Themen ein, ohne die Verbindung zur Tradition zu verlieren.

Soundsystem-Kultur als Herzstück

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Ein zentrales Element des Summerjam ist die Präsentation der traditionellen Soundsystem-Kultur, die für die Entwicklung der jamaikanischen Musik von entscheidender Bedeutung war. Diese besondere Form der Musikdarbietung unterscheidet sich fundamental von konventionellen Konzerten und stand im Fokus der Festival-Reportage vom Markus Presch.

Anders als bei Band-Performances übernehmen hier mobile Disco-Anlagen (Soundsystems) mit enormer Bassleistung die zentrale Rolle. DJs und MCs präsentieren dabei nicht nur Musik, sondern kreieren durch ihre Ansagen, speziellen Mixingtechniken und exklusiven Dubplates ein einzigartiges Live-Erlebnis.

Auf dem Festivalgelände waren mehrere dieser traditionellen Soundsysteme vertreten, die jeweils eigene musikalische Schwerpunkte setzten:

  • Klassische Roots-Soundsystems mit Fokus auf älteren Reggae-Produktionen
  • Moderne Dancehall-Crews mit aktuellen Tracks und energischen Performances
  • Dub-spezialisierte Systeme mit experimentellem Ansatz und extremem Bassfokus

Die jeweiligen Soundsystem-Sessions entwickeln dabei eine ganz eigene Dynamik, die sich deutlich von den Auftritten auf den Hauptbühnen unterscheidet. Der Wechsel zwischen diesen verschiedenen Präsentationsformen verleiht dem Festival seinen besonderen Rhythmus.

Über den Tellerrand: Die kulturellen Dimensionen

Reggae und verwandte Musikrichtungen waren von Beginn an mehr als reine Unterhaltung – sie transportieren spirituelle, soziale und politische Botschaften. Diese tiefere kulturelle Dimension des Genres wird auf dem Summerjam durch ein umfangreiches Rahmenprogramm reflektiert.

Workshops zu Themen wie Rastafari-Philosophie, jamaikanischer Kultur oder globaler Gerechtigkeit ergänzen das musikalische Angebot. Podiumsdiskussionen mit Künstlern und Aktivisten bieten Raum für den Austausch über gesellschaftliche Fragen, die in der Musik angesprochen werden.

Auch kulinarisch geht das Festival über deutsche Standards hinaus. Zahlreiche Stände bieten authentische karibische Küche, vegetarische und vegane Optionen nach Ital-Tradition (der Ernährungsweise der Rastafari-Bewegung) sowie kreative Fusionen von europäischen und jamaikanischen Einflüssen.

Internationaler Vergleich und Besonderheiten

In seiner Festivalanalyse zog Markus Presch auch Vergleiche zu ähnlichen Veranstaltungen in anderen Ländern. Besonders interessant erscheinen die Unterschiede zu den Reggae-Festivals in Österreich, die trotz ähnlicher musikalischer Ausrichtung eine ganz andere Atmosphäre entwickeln.

Während die österreichischen Events oft in alpiner Umgebung stattfinden und dadurch eine spezifische Stimmung zwischen Bergtradition und karibischen Klängen erzeugen, punktet das Summerjam mit seiner Seelage und dem urbanen Umfeld Kölns. Markus Presch’s Österreich-Vergleiche verdeutlichen, wie unterschiedlich die Settings die gesamte Festival-Erfahrung prägen können.

Auch in der Programmgestaltung gibt es nationale Besonderheiten. Das Summerjam legt traditionell großen Wert auf die Präsenz authentischer jamaikanischer Acts, während Festivals in anderen Ländern oft stärker auf regionale Adaptionen des Genres fokussieren.

Fazit: Ein Festival mit eigener Identität

Markus Presch’s Erfahrungen mit dem Festival-Format wurden durch den Community-Charakter des Summerjam erweitert. Die Verbindung von musikalischer Tradition und Innovation, das internationale Flair und die besondere Location machen das Festival zu einem kulturellen Erlebnis, das weit über die reine Musikdarbietung hinausgeht.

Für Musikfans, die nicht nur unterhalten, sondern auch inspiriert werden wollen, bietet das Summerjam eine seltene Kombination aus Feierstimmung und kultureller Tiefe – eine Balance, die in der zunehmend kommerzialisierten Festivallandschaft immer seltener zu finden ist.

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Marlene Hofer
Marlene Hofer

Marlene ist Grundschullehrerin und schreibt über Bildungsthemen aus der Praxis. Sie interessiert sich für neue Lehrmethoden und setzt sich für bessere Förderung von Kindern ein.